ALGOL 60 (Algorithmic Language) ist eine der ersten prozeduralen Programmiersprachen, die 1958-1963 unter der Führung der Association for Computer Machinery ( ACM) und der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM), später dann der International Federation for Information Processing ( IFIP), entwickelt wurde. Daran beteiligt war ein internationales Team u.a. mit John Backus und Peter Naur, die in diesem Projekt die formale Definition von Programmiersprachen unter Anwendung der textbasierten Backus-Naur-Form einführten. Die Sprache wurde für wissenschaftliche in der Hauptsache numerische Zwecke eingesetzt und war unabhängig von jeglichen kommerziellen Interessen.
In einer Zeit, in welcher vorwiegend die Sprachen Fortran und Cobol eingesetzt wurden, war es ALGOL 60 vorbehalten, als erste Programmsprache eine Laufzeitüberprüfung zu realisieren. Weitere Eigen-schaften von ALGOL 60:
- Einführung von Blockstrukturen und der Sichtbarkeit von Variablen,
- 2 Möglichkeiten Parameter an Funktionen und Prozeduren zu übergeben: Wert- und Namensparameter sowie
- die Möglichkeit rekursiv zu programmieren.
ALGOL 68 ist dagegen ein umfassender Neuentwurf der Sprache basierend auf den Erfahrungen von ALGOL 60. Diese Definition wurde 1969 erstmals als Report on the Algorithmic Language ALGOL 68 veröffentlicht und 1975 im Revised Report überarbeitet. Dabei wurden u.a. Funktionen für die Ein- und Ausgabe definiert sowie die Möglichkeiten zur Verwendung von Strukturen und anderen Datentypen sowie von Referenzen geschaffen.
Aus der Programmiersprache ALGOL 60 entwickelten sich noch die Sprache Simula-67 und die von Niklaus Wirth definierte Sprache ALGOL-W, dem Vorläufer der später vom ihm veröffentlichten Programmiersprache Pascal.