Dynamisches Spektrummanagement

Dynamic Spectrum Management (DSM) sind Verfahren, die in xDSL-Techniken zur Erhöhung der Übertragungsraten entwickelt wurden. Dazu ist anzumerken, dass die Übertragung der DSL- Dienste zwischen dem Digital Subscriber Line Access Multiplexer ( DSLAM) in der Ortsvermittlung und dem teilnehmerseitigen DSL-Modem über Teilnehmeranschlussleitungen ( TAL) erfolgt. Das können durchaus betagte Kupfer-Doppelleitungen mit eingeschränkten Übertragungseigenschaften sein.

Um das technisch Machbare aus diesen TAL- Leitungen herauszuholen, wurden verschiedene Verfahren entwickelt, die im Dynamic Spectrum Management (DSM) eingesetzt werden. Es handelt sich um Optimierungsverfahren, die in DSL-Diensten mit Mehrtonverfahren ( DMT) angewendet werden und die die Schwachpunkte der Übertragungsstrecke zwischen Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM) und DSL-Modem so weit als möglich kompensieren. Dabei geht es primär um die Kompensation von Übersprechen ( XT) zwischen den Kupfer-Doppeladern, aber auch um Nahnebensprechen ( NEXT) und Fernnebensprechen ( FEXT) zwischen mehreren Kupferleitungen der Teilnehmeranschlussleitung.

Die verschiedenen Level des Dynamic Spectrum Managements (DSM)

Die verschiedenen Level des Dynamic Spectrum Managements (DSM)

Das dynamische Spektrummanagement kennt mehrere DSM-Level, die sich verfahrensmäßig unterscheiden. So erfolgt bei DSM-Level 1 eine Bitratenadaption mit der die Übertragungsrate für den DSL- Dienst während der Übertragung reduziert und die Sendeleistung verringert wird, um die Störeinflüsse durch Übersprechen so gering als möglich zu halten. Der Signalpegel kann dabei so gesenkt werden, dass er gerade noch über dem Rauschpegel liegt. Bei DSM-Level 1 wird für jede einzelne DSL- Leitung ein eigener Sendepegel festgelegt, der sich an der Anzahl an Bitfehlern orientiert.

DSM-Level 2 sorgt für eine Anpassung der Sendeleistungen und -frequenzen für jede einzelne DSL-Leitung in dem Leitungsbündel der Teilnehmeranschlussleitung, damit diese sich so wenig wie möglich gegenseitig beeinträchtigen. Und DSM-Level 3 setzt auf Signalkompensation. Bei dieser als Interferenzunterdrückung, Interference Cancellation, bekannten Technik werden gegenseitige Interferenzen unterdrückt, wodurch sich der Störabstand vergrößert. Bei der im Vectoring eingesetzten Technik wird ein Echtzeit-Kompensationssignal erzeugt, das gegenphasig zum Störsignal ist. Dieses Kompensationssignal wird dem übertragenen DSL- Signal aufaddiert und kompensiert das durch Übersprechen und Nahnebensprechen entstandene Störsignal.

Das Dynamic Spectrum Management wird eingesetzt in ADSL, ADSL2+und ADSL2+, sowie in VDSL und VDSL2.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Dynamisches Spektrummanagement
Englisch: dynamic spectrum management (DSL) - DSM
Veröffentlicht: 19.06.2013
Wörter: 334
Tags: DSL-Techniken
Links: xDSL-Verfahren, distributed service logic (IN) (DSL), Dienst, Digital, Multiplexer
Übersetzung: EN
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