Um die Durchgängigkeit der Ethernet-Technologie, die traditionell eine Bus- oder Sterntopologie ist, im Kernbereich zu gewährleisten, muss Ethernet selbst ringförmige Zusammenschaltungen von Switches unterstützen, wie sie im Kernbereich vorkommen. Solche Ringkonzepte aus Ethernet-Switches erhöhen die Belastbarkeit und Stabilität der Netze und deren Ausfallsicherheit.
Ringförmig angeordnete Ethernet- Switche sind fehlerredundant und können von Spanning-Tree-Verfahren ( STP) geschützt werden. Nachteilig ist dabei, dass die Recovery-Zeiten extrem lang sind und beim konventionellen Spanning Tree Protocol 30 Sekunden und mehr für die Rekonfiguration der Verbindungen betragen können. Diese langen Ausfallzeiten sind bei der Übertragung von Audio, Video oder Echtzeit inakzeptabel, weil sich bei diesen Übertragungen jede erkenn- oder hörbare Unterbrechung störend bemerkbar macht.
Als Alternative zu den STP-Verfahren mit wesentlich verkürzten Unterbrechungszeiten im Millisekundenbereich hat Allied Telesis Ethernet Protection Switching Ring (EPSR) entwickelt. Alternativ dazu gibt es Ethernet Automatic Protection Switching ( EAPS) von Extreme Networks, das Resilient Ethernet Protocol (REP) von Cisco, Rapid Ring Protection Protocol ( RRPP) von Huawei und weitere.
Ethernet Protection Switching Ring (EPSR) ist ein Protokoll, das in physikalischen Ringkonfigurationen arbeitet und sich durch kurze Recovery-Zeiten im Fehlerfall auszeichnet. Bei Ausfall eines Knoten stellt das Verfahren die Konfiguration in etwa 50 ms wieder her, abhängig von den Ports und der Konfiguration. Wenn alle Ethernet-Switches in dem Ring eingeschaltet sind, verhindert EPSR die Bildung einer Loop, in dem es den Datenverkehr an einem Port blockiert. Im Fehlerfall bei Ausfall eines Knoten, detektiert das EPSR-Verfahren den Fehler und gibt den blockierten Port frei damit die Datenübertragung über den Ring stattfinden kann. In einer EPSR-Konfiguration gibt es einen Master-Knoten und mehrere Transit-Knoten, die über zwei Ports an den Ring angeschlossen sind.