GPIB-Bus

Der General Purpose Interface Bus (GPIB) ist ein von Hewlett Packard entwickelter Interface-Bus, der von verschiedenen Standardisierungsgremien unter unterschiedlichen Bezeichnungen standardisiert wurde. Hervorgegangen ist der GPIB-Bus aus dem HP-IB-Bus, der bereits in den 60er Jahren entwickelt wurde. Hewlett Packard hat den HPIB-Bus in den 70er Jahren bei IEEE zur Standardisierung eingereicht, die ihn unter IEEE 488 und später unter IEC 60488 standardisiert hat. Außerdem wurde er von ANSI als ANSI MC 1.1 und von der internationalen elektrotechnischen Kommission (IEC) als IEC-625 standardisiert.

Der GPIB-Bus ist ein paralleler Datenbus, der vor allem in Messgeräten und Peripheriegeräten eingesetzt wird. Der GPIB-Bus dient der Kommunikation zwischen Talker, Listener und Controller. Die drei Komponenten können eine Funktion erfüllen oder auch mehrere. So kann ein Talker gleichzeitig auch ein Listener sein, nämlich dann, wenn er Nachrichten senden und empfangen kann. Der Talker kann beispielsweise ein Messgerät sein, das die Messdaten zu einem oder mehreren Listener - das sind ebenfalls Messgeräte - oder zum Controller sendet. Der Controller überwacht und verwaltet die Kommunikation und den Informationsfluss auf dem GPIB-Bus indem er Befehle an alle angeschlossenen Geräte schickt. Er bildet die zentrale Schaltstelle, der die Talker, die eine Nachricht übertragen wollen, mit dem gewünschten Listener verbindet. Bevor ein Talker seine Nachricht absetzen kann, wird er durch Steuerbefehle des Controllers freigegeben. Nach dem die Nachricht übertragen wurde, kann der Controller andere Talker oder Listener adressieren.

Daten- und Steuerleitungen vom GPIB-Bus, IEC-488 und IEEE 625

Daten- und Steuerleitungen vom GPIB-Bus, IEC-488 und IEEE 625

Es gibt auch GPIB- Konfigurationen, die ohne Controller arbeiten, nämlich dann, wenn lediglich ein Talker mit einem Listener verbunden ist und der Talker nur eine Talk- und der Listener nur eine Listen-Funktion ausführen kann. Die Controller-Funktion kann auch von einem Computer ausgeführt werden und wird immer dann benötigt, wenn den Geräten unterschiedliche Funktionen zugewiesen werden können.

Anschluss von Peripheriegeräten

Stapelbare GPIB-Stecker bzw. IEEE 488

Stapelbare GPIB-Stecker bzw. IEEE 488

Über den GPIB-Bus können bis zu 15 Peripheriegeräte mit einem Computer verbunden werden. Er besteht aus sechzehn Signalleitungen und acht Masseleitungen und Schirmungen. Die 16 Signalleitungen setzen sich wiederum aus acht Datenleitungen, drei Handshake- Leitungen und fünf Steuerleitungen für die Verwaltung des Interfaces zusammen. Den Steuerleitungen sind Steuerbefehle zugeordnet. So beispielsweise die Service- Anfrage (SRQ) oder die Stationsfreigabe (REN). Gleiches gilt für die Handshake-Leitungen, die die Gültigkeit der Daten (DAV) oder das Ablehnen der Daten (NDAC) steuern. Die Verbindung zwischen Controller, Talker und Listener erfolgt über ein 24-poliges GPIB- Kabel mit Centronics- Stecker. Beim Anschluss von mehreren Geräten kann der GPIB-Bus durch die Geräte durchgeschleift oder das Kabel kann mit einem stapelbaren Stecker ausgestattet werden.

Als Befehlssprache benutzt GPIB die allgemein gehaltene Standard Commands for Programmable Instruments ( SCPI).

Informationen zum Artikel
Deutsch: GPIB-Bus
Englisch: general purpose interface bus - GPIB
Veröffentlicht: 04.11.2013
Wörter: 442
Tags: Busse
Links: Bus, Hewlett-Packard interface bus (HP-IB), institute of electrical and electronics engineers (IEEE), IEEE 488, Internationale elektrotechnische Kommission
Übersetzung: EN
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