Die menschliche Helligkeitswahrnehmung ist nichtlinear, das bedeutet, dass die empfundene Helligkeit nicht linear mit der tatsächlichen Helligkeit ansteigt. Dieser Zusammenhang wird in der darstellenden Technik als Gamma oder Gammawert bezeichnet. Auch bei aufnehmenden und wiedergebenden Peripheriegeräten wie Digitalkameras, Videokameras, Displays, Projektoren und Drucker ist die Helligkeitsdarstellung nichtlinear. Eine lineare Erhöhung der Spannung für die Helligkeitssteuerung der Farbtöne hat eine nichtlineare Erhöhung der wahrgenommenen Helligkeit zur Folge.
Um die Wiedergabe der verschiedenen Peripheriegeräte an das menschliche Helligkeitsempfinden anzupassen, müssen bestimmte Helligkeitsbereiche angehoben, andere abgeschwächt werden. Dieses Anheben oder Abschwächen erfolgt mittels Gammakorrektur.
Gammawerte werden anhand von Tabellen ermittelt, die eine lineare Erhöhung des wahrnehmbaren Helligkeits- oder Farbeindrucks zur Folge haben. Zur Angleichung der Helligkeitsunterschiede werden die erfassten Werte mit der Gammakorrektur rechentechnisch korrigiert. Die Technik der Gammakorrektur beschränkt sich nicht auf Bildschirme, Drucker und die Digitaltechnik, sondern wird auch in der analogen Video-Aufnahmetechnik eingesetzt, da die Aufnahme-Elemente Nichtlinearitäten in der Helligkeitskennlinie aufweisen. Die Korrektur erfolgt dabei durch Gammakurven. Eine lineare Gammakurve ist eine Tonwertkurve bei der die Helligkeit linear mit der Spannung ansteigt. sie hat den Gammawert 1. Ist der Gammawert größer 1 steigt die Helligkeit schneller an, während sie bei einem Gammawert unter 1 dunkler wird. Displays haben Gammawerte zwischen 2,2 und 2,5, und in Bildsensoren werden zur Vorkompensation Gammakorrekturen von 1/Gamma benutzt.