Heimverkabelung

Die Heimverkabelung ist durch CENELEC EN 50173-4 und ISO/ IEC 15018 standardisiert, die sich an den Bedürfnissen ihrer Nutzer orientiert. Konzeptionell berücksichtigt sie die Anwendungsszenarien der Information and Communications Technologies ( ICT) für die Sprach- und Datenkommunikation, der Broadcast and Communications Technologies ( BCT) für Rundfunk und Fernsehen, und die Commands, Controls, and Communications in Buildings ( CCCB) für die Gebäudeautomation.

Komponenten von Heimnetzen

Wie bei der Verkabelung von Büros und Gebäuden, so gibt es auch Verkabelungsstrukturen und entsprechende -komponenten für Heimnetze wie den Hausübergabepunkt ( HÜP), die Gebäudeverteiler ( GV) oder Wohnungsverteiler ( WV) und die Anschlussdosen. Je nach Konstellation bildet der Haus- oder der Wohnungsverteiler den Sternpunkt der Heimverkabelung. Von ihm aus werden die Dienste aller Kommunikationsanbieter in Baum- oder Sterntopologie in das Home Network ( HN) verteilt.

Spezifikationen der Heimverkabelung

Spezifikationen der Heimverkabelung

Die Verkabelungskonzepte für die verschiedenen Dienste sind geringfügig unterschiedlich. Für die beiden Dienste Information and Communications Technologies (ICT) und Broadcast and Communications Technologies (BCT) besteht das Konzept aus einem primären und sekundären Heimverkabelungs-Subsystem, die über einen sekundären Wohnungsverteiler (SWV) miteinander verbunden sind. Der Anschluss an das Zugangsnetz erfolgt über den primären Wohnungsverteiler (PWV).

Das CCCB-Konzept

Heimverkabelungssysteme der Dienste ICT (oben), BCT (Mitte) und CCCB

Heimverkabelungssysteme der Dienste ICT (oben), BCT (Mitte) und CCCB

Anders sieht das CCCB-Konzept aus. Da heißen die zwei Subsysteme Area Feeder Cabling und Coverage Area Cabling und sind über den Bereichsanschluss ( BAP) miteinander verbunden. Der primäre und der sekundäre Wohnungsverteiler bilden den Zugangspunkt zum Zugangsnetz.

Für die unterschiedlichen Dienste sind auch unterschiedliche Kabel spezifiziert. Bei den ICT-Diensten setzt man auf TP-Kabel der Kategorien 5 bis 100 MHz, 6 bis 250 MHz und 7 bis 600 MHz, die die Link-Klassen D, E und F und die entfernungsmäßigen Anforderungen erfüllen. Bei den Broadcastdiensten (BCT) werden dagegen Koaxialkabel für den Frequenzbereich bis zu 3 GHz und symmetrische Kabel der Kategorie 7 eingesetzt. Das bedeutet, dass sich die Auslassdosen für Daten- und Broadcastdienste unterscheiden. Während die einen RJ45-Buchsen haben, verwenden die anderen den F-Stecker oder andere Koaxialstecker. An LwL- Steckern kommen besonders einfache, äußerst stabile und einfach zu montierende Stecker zum Einsatz. So sollen der SMI-Stecker, der SC-RJ-Stecker und der EM-RJ-Stecker eingesetzt werden, alles SFF-Stecker in Duplex-Ausführung.

Eine interessante Alternative zu diesem Konzept bildet Fiber in the Home ( FITH), mit dem FTTH konsequent in Heimnetzen in Polymerfasern weitergeführt wird. Diese reichen vom Hausübergabepunkt bis zu den optischen Anschlussdosen ( OAD) und haben hinreichend Übertragungskapazität für alle Breitbanddienste bis hin zu Ultra-HDTV.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Heimverkabelung
Englisch: home cabling
Veröffentlicht: 24.10.2020
Wörter: 411
Tags: Home-Networks Smart Home
Links: Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung, 50173-4, Internationale Standardisierungs-Organisation, Internationale elektrotechnische Kommission, 15018
Übersetzung: EN
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