LAN-Schichtenmodell

Zur Integration unterschiedlicher Techniken in eine einheitliche Schnittstellen-Definition wurde das OSI-Referenzmodell für LAN-Anwendungen geringfügig modifiziert und daraus das LAN- Schichtenmodell abgeleitet. Dieses Modell wird von den Arbeitskreisen jeweils den Anforderungen entsprechend modifiziert

Die Unterteilung des LAN-Schichtenmodells

Beim LAN-Schichtenmodell ist bei den 10-Mbit/s-Varianten nach 802.3 die Sicherungsschicht in zwei Teilschichten und die Bitübertragungsschicht in drei Teilschichten unterteilt.

Unterteilung der Sicherungsschicht im LAN-Schichtenmodell

Unterteilung der Sicherungsschicht im LAN-Schichtenmodell

Die Sicherungsschicht besteht aus der Medium Access Control ( MAC), und der Teilschicht für die Logical Link Control ( LLC). Letztere bietet nach oben hin für alle Systeme eine einheitliche Schnittstelle zum Aufbau logischer Verbindungen. Auf der MAC-Teilschicht residieren die Zugangsverfahren wie Token Ring, Token Bus, CSMA/ CD oder Distributed Queue Dual Bus ( DQDB).

Struktur der unteren Schichten von Fast-Ethernet-Netzen

Struktur der unteren Schichten von Fast-Ethernet-Netzen

Die Dienste der Logical Link Control werden durch die Teilnehmerschnittstelle, die auch oft als DLC-Manager (Data Link Control Manager) bezeichnet wird, beschrieben. Der DLC-Manager ist wichtiger Bestandteil der LAN-Sicherungsschicht.

Die Bitübertragungsschicht erfährt bei 802.3 eine Dreiteilung: Physical Layer Signalling ( PLS), Access Unit Interface ( AUI) und Medium Attachment Unit ( MAU), die es ermöglicht, Codierungen, Drop-Kabel, Spannungen, Frequenzen, Datenstecker usw. systematisch zu qualifizieren.

Drei- und Vierteilung des LLC-Layers bei Hochgeschwindigkeitsvarianten

Bei Fast-Ethernet mit 100Base-T und 100Base-X wird die Sicherungsschicht dreigeteilt in Logical Link Control (LLC), Media Access Control (MAC) und Reconciliation-Teilschicht ( RS). Zwischen Sicherungsschicht und Bitübertragungsschicht liegt bei dieser Schichtenarchitektur eine medienunabhängige Schnittstelle, das Media Independent Interface ( MII), das eine einheitliche Schnittstelle zur physikalischen Ebene darstellt.

Referenzmodell 100Base-T

Referenzmodell 100Base-T

Die Bitübertragungsschicht erfährt bei den 100-Mbit/s-Varianten eine Vierteilung: Physical Coding Sublayer ( PCS), Physical Media Attachment ( PMA), Physical Media Dependent ( PMD) und Autonegotiation-Teilschicht für das Autonegotiation ( ANP).

Das Schichtenmodell von Gigabit-Ethernet entspricht weitestgehend dem von Fast-Ethernet. Die Sicherungsschicht erfährt mit dem Sublayer MAC Control eine weitere Unterteilung. Die Bitübertragungsschicht kennt vier Säulen, entsprechend den verschiedenen medientechnischen Zugängen für Multimodefaser, Monomodefaser, STP- und UTP-Kabel.

Der MAC-Control-Sublayer ist auch Bestandteil des -Schichtenmodells von 10-Gigabit-Ethernet, das in der Sicherungsschicht dem Schichtenmodell von Gigabit-Ethernet entspricht. Im Gegensatz zu diesem sind bei 10GbE allerdings einige Schichten und Schnittstellen neu definiert.

Schichtenmodell für die verschiedenen Ethernet-Varianten

Schichtenmodell für die verschiedenen Ethernet-Varianten

Als Schnittstelle zwischen MAC und Physical Coding Sublayer (PCS) oder XGMII Extender Sublayer (XGXS), dient XGMII, das 10 Gigabit Media Independent Interface. Als Schnittstelle zwischen zwei XGXS-Einheiten dient das XAUI-Interface, 10 Gigabit Attachment Unit Interface. Eine weitere Komponente von 10-Gigabit-Ethernet ist der WAN Interface Sublayer (WIS).

Informationen zum Artikel
Deutsch: LAN-Schichtenmodell
Englisch: LAN reference model - LAN/RM
Veröffentlicht: 03.11.2013
Wörter: 396
Tags: Lokale Netze
Links: Schnittstelle, OSI-Referenzmodell, Lokales Netz, Schichtenmodell, 802.3
Übersetzung: EN
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