Eine Lichtfeldkamera, auch plenoptische Kamera genannt, unterscheidet sich von einer Digitalkamera dadurch, dass man die aufgenommenen Bilder nachträglich in der Schärfe verändern kann. Man kann die Schärfeebene auf bestimmte Objekte einstellen und so bestimmte Bildebenen scharf und andere unscharf wiedergeben. Die Schärfeänderungen können unmittelbar mittels Computational Photography oder nachträglich mit Bidlverarbeitungsprogrammen auf dem Personal Computer durchgeführt werden.
Bei einer normalen Digitalkamera kumulieren sich die Helligkeits- und Farbwerte in den Pixeln des Bildsensors, Dagegen erfasst der Bildsensor der Lichtfeldkamera nicht nur die Helligkeits- und Farbwerte, sondern auch die vielen Einfallswinkel der Lichtstrahle. Zu diesem Zweck hat die Lichtfeldkamera eine spezielle Optik aus vielen Mikrolinsen, die, jede für sich, die verschiedenen Lichtstrahlen kegelförmig bricht und kreisförmig auf den Bildsensor projiziert. Dabei aktiviert ein senkrecht auftreffender Lichtstrahl das Pixel auf dem Bildsensor, das im gleichen Winkel liegt, ein schräg einfallender Lichtstrahl hingegen aktiviert ein Pixel am Kreisrand. Die Schärfeeinstellung selbst erfolgt dann mit einer speziellen Software am Personal Computer. Für die Darstellung mit Schärfeverschiebung wird ein entsprechender Flash Player benötigt.
Die erste auf dem Lichtfeld basierende Lichtfeldkamera wurde von der Firma Lytro, Kalifornien, entwickelt. Da sich das Aufnahmeprinzip von den klassischen Digitalkameras unterscheidet, ist der Kennwert Auflösung nicht anwendbar. Lytro spricht in diesem Zusammenhang von eingefangenen Lichtstrahlen und nennt die Zahl von elf Millionen.
Die Lichtfeldkamera selbst besteht aus einem Zoom- Objektiv, dem Bildsensor, einem leistungsstarken Prozessor, der Light Field Engine, und einem kleinen Touchscreen für die Objektwahl und das Zoomen.