MPEG-1-Audio hat sich aus dem klassischen MPEG-1 herauskristallisiert und dient der Kompression
von Audiodateien. Bei dieser verlustbehafteten Kompression werden nicht hörbare Töne ausgefiltert
und nicht bearbeitet.
Die verschiedenen Layer von MPEG-1-Audio
MPEG-1-Audio unterscheidet zwischen verschiedenen
Layern, die unterschiedliche Filterverfahren, Transformationstechniken und, daraus resultierend, unterschiedliche Kompressionsfaktoren und Qualitätsstandards repräsentieren. So sind
einige Kompressionsverfahren besser geeignet für die
Audiokompression von qualitativ hochwertigem
Audio
in HiFi-Qualität, andere für Radioqualität und wieder andere für Sprachübertragungen. Das Verfahren arbeitet mit
Abtastraten von 32
kHz, 44,1 kHz und 48 kHz. Die Abtastrate von 44,1 kHz wird bei
Audio-CDs benutzt. Bei Studioqualität mit
einer Abtastrate von 48 kHz und einer
Quantisierung von 16
Bit ergibt sich eine resultierende
Datenrate von 768
kbit/s für Mono und 1,536
Mbit/s
für Stereo, daraus errechnet sich eine Datenmenge von 11,52
KB/min. Bei niedriger Audioqualität können die Datenraten zwischen 32 kbit/s
und 192 kbit/s für ein monophones
Signal liegen.
Entsprechend reichen die Spannen in den
Kompressionsraten
von etwa 4:1 für MPEG-1 (Audio) Layer-I bis 12:1 für MPEG-1 (Audio) Layer-3 und sogar 88:1 für Sprachübertragungen mit
MPEG-2 auf Layer-3.
Layer 1 von MPEG-1
Bei der Kompression in MPEG-1 Layer-I (MP1) werden die Frequenzanteile des zu komprimierenden Audiosignals mittels
Subband-Codierung in 32 Bandpassfiltern mit identischen
Bandbreiten von 625
Hz ausgefiltert.
Zur
Datenreduktion werden die einzelnen
Frequenzbänder nach dem menschlichen Hörverhalten
maskiert, bevor sie einzeln quantisiert werden. Die
Codierung erfolgt mit 384 Samples je
Kanal,
die ein
Frame bilden. Auf MP1 können zur weiteren Datenreduktion die beiden Tonkanäle getrennt oder teilweise gemeinsam bearbeitet werden.
MPEG-1
(Audio) Layer-II (MP2) hat gegenüber MP1 eine höhere Komplexität und verwendet für die Codierung drei Subframes mit je 384 Samples pro Frequenzband; also insgesamt 1.152 Samples pro
Band. Dadurch wird eine effizientere
Maskierung der Bänder erreicht. Die resultierende Datenrate liegt bei MP2 mit ca. 200 kbit/s unter
der von MP1 mit 380 kbit/s. MP2 wird im
Musicam-Verfahren für Streaming-Übertragungen im Digitalrundfunk wie dem
Digital
Audio Broadcast (DAB) eingesetzt.
Layer 3 von MPEG-1
MPEG-1 (Audio) Layer-III (MP3) ist das bekannteste Kompressionsverfahren von MPEG-Audio.
Es arbeitet mit einer wesentlich höheren Anzahl an Frequenzbändern und kann dadurch die Maskierung besser der menschlichen
Hörcharakteristik
anpassen. Außerdem nutzt
MP3 die
FFT-Transformation oder die
DCT-Transformation
(MDCT), um die
Psychoakustik in die Quantisierung einfließen zu lassen. Mit MP3 reduzieren sich die Datenraten für die Audiodatenströme
auf ca. 160 kbit/s für CD-Qualität. Auch die anderen MPEG-Varianten unterstützen die Kompression von Audio. So wurde bei MPEG-2 und bei
MPEG-4
mit dem
Advanced Audio Coding (AAC) von dem Verfahren mit den Bandfiltern abgewichen. Darüber hinaus benutzt MPEG-4 noch weitere Audio-Codierungen
wie beispielsweise
Code Excited Linear Prediction (CELP).