Das funktechnische Verfahren des Parallel Sequence Spread Spectrum (PSSS) basiert auf der Spreizbandtechnik, wobei mehrere zyklisch verschobene Spreizsequenzen überlagert werden.
Das PSSS-Verfahren hat eine hohe spektrale Dichte, die um den Faktor zehn und höher liegt, als die der klassischen Spreizbandtechnik. Außerdem hat das Verfahren eine hohe Resistenz gegenüber Mehrwegeausbreitung, was sich im Inhouse-Bereich auszahlt, und eine bessere Energieeffizienz, was in drahtlosen Sensornetzwerken zu einer längeren Lebensdauer der Sensor- Batterien führt. In diesem Bereich wird das PSSS-Verfahren, das Bestandteil der b-Version des Standards 802.15.4 ist, eingesetzt.
PSSS kann praktisch mit jedem anderen Modulationsverfahren kombiniert werden: mit Ultra-Breitband ( UWB), Orthogonal Frequency Division Multiplex ( OFDM), Zweiseitenbandmodulation, Quadraturamplitudenmodulation ( QAM) oder anderen. Vor der Übertragung werden die Daten in einem PSSS-Coder codiert und nachfolgend für die Funkübertragung moduliert. Empfangstechnisch werden die modulierten Funksignale demoduliert und in einem PSSS- Decoder wieder in die Daten rückgewandelt.
Es gibt unterschiedliche PSSS-Klassen, die sich durch die Sequenzlänge ergeben und die die Resistenz gegenüber Mehrwegesignalen bestimmen. Die höchste PSSS- Klasse arbeitet mit einer Sequenzlänge von 31 und ist total unempfindlich gegenüber Mehrwegeausbreitung. In Verbindung mit bestimmten Modulationsverfahren können mit dieser PSSS-Klasse Entfernungen von bis zu 100 m überbrückt werden.