Piconetz

Piconetze sind Kleinstfunkzellen. Sie bestehen mindestens aus einem Master und einem Slave. Bei Bluetooth schließen sich die Geräte in einem Piconet immer zu einem selbstkonfigurierenden Ad-hoc-Netz zusammen.

Ein Bluetooth-Piconet kann aus maximal acht aktiven Bluetooth-Geräten bestehen. Da bei Bluetooth die Kommunikation unter den Bluetooth-Geräten im Master-Slave-Betrieb erfolgt, übernimmt in einer solchen Kleinstfunkzelle eines der Geräte die Rolle das Masters. Der Master hat Kontakt zu allen Slaves. Er regelt den Datenaustausch und den Frequenzwechsel für das Frequenzsprungverfahren ( FHSS). Da die Frequenzen zufallsbedingt wechseln, und zwar 1.600mal pro Sekunde, können mehrere Piconets nebeneinander betrieben werden ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Außerdem können mehrere Piconets zu einem Funktionsverbund, einem Scatternet, zusammen geschlossen werden.

Bluetooth-Netzkonfiguration: Ein Scatternet bestehend aus zwei Piconet

Bluetooth-Netzkonfiguration: Ein Scatternet bestehend aus zwei Piconet

Neben den acht aktiven Geräten können an ein Piconet bis zu 255 passive Geräte, die sich in diversen Ruhemodi befinden können, angeschlossen werden. Da an ein Bluetooth-Netz stationäre und mobile, batteriebetriebene Geräte angeschlossen sein können, kennt Bluetooth neben dem Übertragungsmodus mehrere Standby-Modi, die sich in der Funktionalität und vor allem der Stromaufnahme unterscheiden: Active-Modus, Sniff-Modus, Hold-Modus und Park-Modus.

Bei dem als Active-Mode bezeichneten Betriebszustand ist ein Slave im Wartemodus. Er kann vom Master über Datenpakete aktiviert werden um im Connection-Modus Daten zu übertragen. Sniff-Mode, das Schnüffeln, ist eine weitere Standy-Betriebsart. In dieser Betriebsart kann der Slave nur über seine Adresse vom Master angesprochen werden. In der Sniff-Betriebsart ist die Stromaufnahme bereits wesentlich verringert. Wird die Übertragungstätigkeit vom Master an einen Slave für eine vorher definierte Zeit eingestellt, geht der Slave in den Hold-Mode. Die Hold-Zeit kann beim Master abgefragt werden. Im Park-Mode ist der Slave nicht mehr an der Kommunikation beteiligt, er hält nur noch die Synchronisation aufrecht. In dieser Betriebsart synchronisieren sich die Slaves laufend mit dem Master. Dieser kann sie aus dem Park-Modus in den Kommunikationsstatus versetzen.

Für die Verbindungsaufnahme mit unbekannten Geräten gibt es das Inquiry, und für den Verbindungsaufbau mit bekannten Adressen das Page.

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Informationen zum Artikel
Deutsch: Piconetz
Englisch: piconet
Veröffentlicht: 16.03.2011
Wörter: 339
Tags: Bluetooth
Links: Slave, Bluetooth, Ad-hoc-Netz, Kommunikation, Master-Slave-Betrieb
Übersetzung: EN
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