Quarz

Ein Quarz (XTAL) ist ein Kristall. In der Elektronik und Kommunikationstechnik werden Quarze für die Generierung und Selektion von Frequenzen in Oszillatoren und Filtern verwendet, da sie sich durch eine hohe Temperaturstabilität und ein geringes Phasenrauschen auszeichnen.

Quarze haben zwei nahe beieinander liegende Resonanzfrequenzen. Bei der unteren verhält sich der Quarz wie ein Reihenschwingkreis, bei der oberen wie ein Parallelschwingkreis. Beide Resonanzfrequenzen zeichnen sich durch unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Stabilität aus. Bedingt durch die extrem hohen Werte für die Induktivität ergeben sich hohe Gütefaktoren, die mit konventionellen Schaltungen nicht realisierbar sind.

Die Eigenschaften von Quarzen und der Quarzschnitt

Quarz, Schaltzeichen und Ersatzschaltbild

Quarz, Schaltzeichen und Ersatzschaltbild

Quarze werden in einem bestimmten Schnitt aus geeigneten Kristallen herausgeschnitten und verändern bei Anlegen einer Spannung ihre Form. Mit diesem als Piezoeffekt bekannten Phänomen kann elektrische Energie in mechanische umgewandelt werden und mechanische in elektrische. Da die Schwingungen sehr konstant sind und eine hohe spektrale Reinheit aufweisen, werden Quarze wegen ihrer geringen Dämpfung und hohen Langzeitkonstanz als Resonanzglieder in Filtern und Oszillatoren eingesetzt. Der Frequenzbereich von Quarzen liegt zwischen 100 kHz und etwa 200 MHz und darüber. Es gibt allerdings Ausnahmen wie beispielsweise Uhrenquarze, deren Quarzfrequenz bei 32,768 kHz liegt. Diese Frequenz entspricht `2^15` und kann mit Flipflops auf eine Taktfrequenz von einer Sekunde geteilt werden.

Temperaturkoeffizienten von Quarzen mit leicht modifizierten AT-Schnitten

Temperaturkoeffizienten von Quarzen mit leicht modifizierten AT-Schnitten

Der Quarzschnitt bestimmt die Eigenschaften des Quarzes in Bezug auf dessen Frequenzstabilität und Temperaturkoeffizient. Die bekanntesten Schnitte sind der AT-, BT- und SC-Schnitt. Daneben gibt es viele weitere Quarzschnitte wie den CT-, DT-, MT-, H-, NT-, X- und den XY-Schnitt. Die Dicke des Schnittes bestimmt die Resonanzfrequenz: Je dünner der Quarzschnitt desto höher dessen Resonanzfrequenz. An beide Seiten eines Schnittes wird eine Elektrode für den elektronischen Kontakt angeschlossen. Über diese wird die Quarzfrequenz abgenommen. Neben der Grundwelle, der 1. Harmonischen, erzeugt der Quarz auch Oberwellen, der 3., 5., 7. und weiteren Harmonischen.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Quarz
Englisch: crystal - XTAL
Veröffentlicht: 22.01.2022
Wörter: 315
Tags: Passive Bauelemente
Links: Indium, Elektronik, Frequenz, Oszillator (OSZ), Filter
Übersetzung: EN
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