Skalierung

Skalierung ist eine Anpassung einer Größe an eine andere. Dabei kann es sich um Grafiken handeln, die in der Größe angepasst werden müssen, um Pixel, die in ihren Formaten geändert werden müssen, um Rechnerleistung, die bestimmten Anwendungen zur Verfügung gestellt wird, um Programme, die ein bestimmtes Wertesystem einhalten oder um die Anpassung von Übertragungskapazitäten an den geforderten Bedarf.

  1. Grundprinzipien der Skalierbarkeit von Digital-Video

    Die Skalierbarkeit von Video-Datenströmen kann auf zeitlichen, räumlichen und qualitativen Merkmalen basieren. Bei der zeitlichen Skalierung werden beispielsweise Bitströme mit einer geringeren Datenrate oder geringeren Bildwiederholfrequenz übertragen. Bei der räumlichen Skalierung wird die Bildgröße reduziert oder die Auflösung verringert. Dabei kann der reduzierte Inhalt auf den Displays von Smartphones, Tablets oder auf Fernsehern wiedergegeben werden. Anders ist es bei der qualitativen Skalierung, bei der die zeitlichen und räumlichen Kennwerte erhalten bleiben, allerdings wird die Wiedergabetreue, die sich im Signal-Rausch-Verhältnis ausdrückt, verringert. Durch die Kombination der verschiedenen Techniken entstehen unterschiedlichste Darstellungen mit zeitlich-räumlicher Auflösung.
  2. Skalierung von Digitalvideo

    Bei der Darstellung von Digitalvideo auf Flachbildschirmen und auch bei der Projektion mit digitalen Projektoren entspricht die Pixelstruktur des Displays nicht unbedingt der des Videosignals. Das hängt damit zusammen, dass die digitalen Displays quadratische Pixel haben, die Pixel von Digitalvideo aber in den verschiedenen Videoformaten rechteckig sein können. Zudem müssen manche Bildformate an die Bildschirmformate angepasst werden. Bei der Anpassung der Auflösung arbeitet man mit Interpolation bei den Pixelformaten mit horizontaler und vertikaler Skalierung.
    Vertikale Skalierung durch Hinzufügen von Bildpunkten und Berechnung der Gradation

    Vertikale Skalierung durch Hinzufügen von Bildpunkten und Berechnung der Gradation

    Bei der Skalierung wird die Pixelzahl der Darstellung oder des Videos auf die native Bildschirmauflösung des Displays oder Projektors umgerechnet. Soll beispielsweise ein Digitalfoto mit 800 x 600 Bildpunkten auf einem Display mit 1.920 x 1.080 dargestellt werden, dann müssen die einzelnen Pixel vertikal und horizontal skaliert werden. Bei einer Skalierung um Faktor 1,8 würde das Bild in der Höhe korrekt dargestellt, in der Breite wären allerdings am rechten und linken Bildschirmrand schwarze Balken. Wird es formatfüllend skaliert wird, dann ist die Bilddarstellung verzerrt. Geräte für die Skalierung von Bildformaten nennt man Skalierer oder Scaler.
  3. Skalierung in der Bildverarbeitung

    In der Text- und Bildverarbeitung dient die Skalierung zur Vergrößerung und Verkleinerung von Schriften, Grafiken und Zeichnungsteilen. Die Skalierung kann dabei in einer, in zwei oder bei 3D-Grafiken in drei Koordinaten erfolgen. Ebenso ist die maßstabsgerechte Umsetzung einer technischen Zeichnung zu erwähnen, bei der die Skalierung vom metrischen System in Inch vorgenommen werden kann.
  4. Skalierung in der Übertragungstechnik

    In der Übertragungstechnik dient die Skalierung der flexiblen Anpassung von Übertragungskapazitäten an den geforderten Bedarf. Dabei kann es sich gleichermaßen um die Erhöhung der Rechenleistung oder um die dynamische Zuordnung von Übertragungsbandbreiten und -geschwindigkeiten handeln.
    Zentrales Senderechts-Management mit dedizierter Bandbreite bei ATM

    Zentrales Senderechts-Management mit dedizierter Bandbreite bei ATM

    Bei der Zuordnung von Übertragungskapazitäten erreicht man durch die Skalierung eine hohe Flexibilität in der Anpassung der Übertragungskanäle an die jeweiligen Anwendungen. Der Nutzungsgrad der gesamten Übertragungsstrecke steigt beträchtlich gegenüber einer festen Bandbreitenzuordnung, was sich bei WAN-Anwendungen nicht zuletzt in einer wesentlichen Kostenreduzierung bemerkbar macht. Die Skalierbarkeit ist ein wesentliches Merkmal von ATM, da es bei ATM keine eindeutige Festlegung gibt, über welches physikalische Übertragungsmedium ATM-Zellen mit welchen Übertragungsgeschwindigkeiten übertragen werden sollen. Hinzu kommt, dass ATM- Netzwerke durch neue Benutzer erweitert werden können, ohne dass die den bisherigen Teilnehmern zur Verfügung stehende Bandbreite eingeschränkt wird.
Informationen zum Artikel
Deutsch: Skalierung
Englisch: scaling
Veröffentlicht: 18.02.2021
Wörter: 574
Tags: DK-Übertragung
Links: Anpassung, Grafik, Bildpunkt, Programm, Video
Übersetzung: EN
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