XML linking language (XLink)

XLink (XML Linking Language) ist eine vom Word Wide Web Consortium ( W3C) im Jahre 2001 verabschiedete Empfehlung, die die Verknüpfung zwischen Dokumenten regelt. Im Detail werden in der Empfehlung die Möglichkeiten definiert, Elemente in XML-Dokumenten mit beliebig anderen, adressierbaren Informationen zu verknüpfen, die über einen Uniform Resource Identifier ( URI) erreichbar sind. Dabei bezeichnet URI eine Zeichenkette, die zur eindeutigen Identifizierung von Ressourcen verwendet wird. Bei der genannten Verknüpfung können auch XPointer verwendet werden.

Eine Zielsetzung der XML Linking Language ist u.a. die Festlegung einer einheitlichen Syntax, die an keine spezielle XML- Implementierung gebunden ist sowie die flexible Definition von Links. Daher differenziert XLink auch zwischen verschiedenen Typen von Links. So erweitert XLink die Möglichkeiten von URL-basierten Hyperlinks und dem in HTML verwendeten Element Anker, um so Verknüpfungen zu bestimmten Positionen in einem Dokument herzustellen.

Das W3C bevorzugt XLink gegenüber anderen Verfahren wie beispielsweise HLink und definiert XLink als den zukünftigen Standard für Hyperlinks im World Wide Web. Die Umsetzung des XLink-Standards erfolgt sowohl innerhalb von speziellen Tools als auch in den Web-Browsern von Netscape Version 6.x sowie im Open-Source- Projekt Mozilla.

Zur klaren Behandlung des Themas werden folgende Begriffe eingeführt:

Link Ist die explizite Beziehung zwischen Ressourcen oder Teilen von Ressourcen.

Ressource. Ist eine beliebig zu referenzierende Information, welche über einen Uniform Resource Identifier (URI) erreicht werden kann.

Den Hintergrund für XLink als ein allgemein verbindliches Vokabular zur Darstellung von Links bilden dessen folgende Ziele:

  • Links sollen stets bidirektional sein.
  • Mit Links sollen mehrere Ziele erreichbar sein.
  • Links sollen um Meta- Daten ergänzt werden können.
  • Links sollen auch zu Dokumenten möglich sein, die nicht bearbeitet werden dürfen oder können.

Ein weiterer Grundsatz von XLink ist es, keine eigenen Elemente - wie beispielsweise es die Extensible Stylesheet Language ( XSL), die XSL Transformation ( XSLT) oder XML- Schema handhaben - zu definieren. XLink baut vielmehr ganz auf den bekannten XML-Elementen auf und erweitert diese mit Hilfe von Attributen, um die spezifischen Eigenschaften von XLink-Elementen zu bilden. Die für die Verwendung in XML- Sprachen zur Verfügung stehenden Attribute sowie deren zulässige Wertbelegungen werden durch die XLink-Spezifikation in einem eigenen Namensraum definiert. Die Verwendung von Attributdefinitionen ermöglicht dem Anwender die Nutzung von bestimmten Freiheitsgeraden in dem ansonsten streng reglementierten XML-Standard. Auch in HTML können Links ausschließlich im Zusammenhang mit dem Attribut href im Ankerelement a definiert werden. Hingegen können XLink-Attribute in beliebigen Elementen verwendet werden.

XLink differenziert zwischen verschiedenen Typen von Links und verwendet dazu die folgenden Begriffe:

Traversal Bedeutet einem Link ausgehend von einer Startressource zu einer Zielressource zu folgen. Diese Übergänge können durch die Attribute von XLink beeinflusst werden.

Arc Auch Bogen genannt, benennt den Pfad, der beim Folgen eines Links zu gehen ist. Dabei haben Arcs immer eine Richtung von einer Start- zu einer Ziel-Ressource, so dass bei einem bidirektionalen Link zwei Arcs mit umgekehrter Start- und Ziel-Ressource vereinbart werden müssen.

In Abhängigkeit von ihrer Wertebelegung definieren die XLink-Attribute dabei noch weitere Arten verschiedener Typen eines Links relativ zu einem Bezugsdokument. Sofern das Attribut - in XLINK href - auf eine Ressource innerhalb des Bezugsdokuments verweist, spricht man von einem Local Link. Andererseits verweist ein Outbound Link auf eine Ressource in einem externen Dokument. Wird von extern auf das Bezugsdokument verwiesen, so bezeichnet man das als einen Inbound Link. Ein besonderer Fall liegt vor, wenn ein Arc von einer entfernten zu einer anderen entfernten Ressource zeigt, was auch External Link oder auch Third-Party-Link genannt wird. Dabei wird der gesamte XLink in einer externen Ressource gepflegt und wird auch als Link Base bezeichnet. Eine Link Base wird häufig durch Dateien oder Datenbanken, die XML- Dokumente sein müssen, umgesetzt.

Es folgt ein kurzer Auszug der Attributwerte und Attribute:

  • simple für einen einfachen Link,
  • extended für einen erweiterten Link,
  • locator für die Referenz von entfernten Ressourcen, etc.
  • href liefert die Daten zur Referenz einer entfernten Ressource,
  • title dient der Beschriftung eines Links sichtbar für den Benutzer etc.

Beispiel: Ein einfache Verweis mit dem Simple Link, der nach seinem Attributwert benannt ist, und dessen Verhalten dem XHTML- Hyperlink entspricht.

Beispiel für einen nach einem Attributwert benannten XLink

Beispiel für einen nach einem Attributwert benannten XLink

Zunächst müssen die XLink-Attribute durch den in der Spezifikation vorgegebenen Namensraum durch das Präfix xlink definiert werden. Das Ziel dieses Verweises wird durch das href-Attribut innerhalb des XLink-Namensraumes angegeben.

Informationen zum Artikel
Deutsch:
Englisch: XML linking language - XLink
Veröffentlicht: 09.02.2010
Wörter: 733
Tags: Entwicklung, Codierung
Links: XML-Format, Web, W3C-Konsortium, Verknüpfung, Information
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