Der R-Faktor ist ein objektiv ermittelter Wert für die übertragene Sprachqualität in Fernsprechnetzen. Er wird zur Quantifizierung der Sprachqualität benutzt und bestimmt die Güte der Sprachübertragung. Beschrieben ist diese Standardmethode im E-Modell der ITU-T, das in G.107 spezifiziert ist.
Neben dem objektiven R-Wert gibt es noch den subjektiv ermittelten MOS-Wert, den Mean Opinion Score (MOS), die beide in einer gewissen Korrelation zueinander stehen.
Der R-Faktor kann Werte zwischen 0 und 120 annehmen, wobei der R-Wert von 100 und darüber einem MOS-Wert von 5 entspricht. Bedingt durch die Sprachkonvertierung in ein digitales Signal und dessen Rückwandlung liegt das theoretische Maximum des R-Faktors auf 93,2 begrenzen. Das entspricht einem MOS-Wert von 4,41. Der in G.107 definierte Defaultwert für den R-Faktor liegt bei 94. In der Praxis werden aber bedingt durch die Codecs maximale R-Werte von etwas über 80 erreicht.
Neben dem benutzten Codec beeinflussen verschiedene übertragungstechnische Parameter den R-Faktor. So die Verzögerungszeiten, das Signal-Rausch-Verhältnis, der Jitter, Echos und Paketverluste.