Das Kernnetz (CN) ist das eigentliche Backbone-Netz. Dabei kann es sich dabei um ein IP-Netz oder SDH-Netz, um ATM oder um ein optisches Netz ( ON) handeln, an das die Zugangsnetze ( AN) angeschlossen sind.
Kernnetze, früher als Fernnetze bezeichnet, wurden auf Sprachvermittlung aufgebaut und schrittweise erweitert. Das Kernnetz sorgt für flächendeckende Verbindungen mit hohen Übertragungsraten über große Entfernungen. Basis eines Kernnetzes können die nationalen, internationalen und globalen Tk-Netze sein, aber ebenso eigenständige Hochgeschwindigkeitsnetze.
Das Core-Netz hat generell eine vermaschte Struktur, wobei die Vermaschungspunkte durch Optical Crossconnects ( OXC) oder durch Label Switching Router ( LSR) gebildet werden. Die Vermaschung bietet die ideale Voraussetzung für die Skalierung durch redundante Verkehrswege und hohe Verfügbarkeit, die im Falle einer Störung unmittelbar genutzt werden können. Diese Funktionalitäten werden von Core-Switches und in zunehmendem Maße von Edge Devices übernommen. Der Edge-Bereich wird von Label Edge Rotern ( LER), skalierbaren Switches, drahtlosen Access Points ( AP) und Geräten für die Optimierung der End-to-End- Performance dominiert.
Die verteilten Kernnetze arbeiten nicht mit einem zentralen Kontrollpunkt, sondern mittels Aggregation. Das bedeutet eine flexible Performance- Anpassung für zugeschaltete Geräte.
In optischen Kernnetzen können die Trunk-Fasern zur Erhöhung der Übertragungskapazität auch im Wellenlängenmultiplex betrieben ( WDM, DWDM) werden. Eine weitere Leistungssteigerung ist mit den All Optical Networks ( OAN) zu erwarten, die Übertragungsraten von über 100 Gbit/s haben.
Kernnetze können durch Nutzung der Glasfaser- Seekabel ebenso wie durch die Einbindung von Mobilfunknetzen und Satellitennetzen erweitert werden.